URUSHI-DŌ — DIE FASZINATION JAPANISCHER LACKKUNST
Ausstellung beendet. Das IFICAH Museum legt eine Umbaupause ein.
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Urushi-Dō – der Titel der neuen Ausstellung im IFICAH Museum für Asiatische Kultur wirft zunächst die Frage auf, was er eigentlich bedeutet. Der Untertitel „Die Faszination japanischer Lackkunst“ mag da eine kleine Hilfe sein. Urushi, der Lack des japanischen Lackbaumes, ist ein einzigartiges Naturmaterial, dessen Verarbeitung seit über 4000 Jahren so gut wie keine Modifizierung erfuhr, und dessen Verarbeitungstechniken zum nationalen Kulturgut Japans ernannt wurden.
Viele kennen Begriffe aus dem Kampfsport wie Judō und Kendō, oder den Begriff Chadō aus der Teezeremonie. „Dō“ steht hierbei ausschließlich für etwas, das in dieser Ausprägung und Konsequenz nur in der japanischen Tradition zu finden ist: den Weg. Den Weg, den man beschreitet mit einem klaren Ziel vor Augen, einem Ziel welches man anstrebt, welches man erreichen möchte, von dem man sich jedoch immer weiter entfernt, je näher man ihm zu kommen scheint. „Dō“, der japanische Weg zur meisterhaften Beherrschung, bedeutet Konzentration, Ausdauer, Hingabe und eine uneingeschränkte Verantwortung für das was man tut, eine Verpflichtung nicht gegenüber sich selbst, sondern gegenüber der sich selbst oder durch einen Lehrmeister übertragenen Aufgabe.
Die Ergebnisse dieser Techniken und Ansprüche sind nicht nur faszinierende Kunstobjekte, sie bestechen auch durch ihre einzigartige Ästhetik. Aber diese Kostbarkeiten sind auch sehr fragil, sie reagieren extrem auf klimatische Einflüsse wie Licht und Feuchtigkeit. Die Herausforderung des Ausstellungskonzeptes bestand in der Umsetzung der konservatorischen Anforderungen, der didaktischen Einführung in die Techniken und einer ästhetischen Präsentation, die völlig neue Wege beschreitet.